Konzept der OGS

„Die offene Ganztagsschule im Primarbereich ist für Kinder und Eltern ein wichtiges Anliegen. Es wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert und für Kinder mehr Bildungsqualität und Chancengleichheit sichergestellt. Mehr Zeit für Kinder bedeutet mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit für musisch-kulturelle Bildung, mehr Zeit für Bewegung, Spiel und Sport. Damit öffnet sich Schule für neue Wege des Lernens… Die offene Ganztagsschule vereint Fachkräfte aus verschiedenen Professionen und kooperiert mit vielen weiteren Insti-tutionen. Im Zusammenspiel insbesondere von Schule und Jugendhilfe wird sich Schule schrittweise und nachhaltig zu einem „ganztägig geöffneten Haus des Lernens und des Lebens“ weiterentwickeln.“

(Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes Nordrhein-Westfalen: Ganztag in NRW. Die offene Ganztagsschule im Primarbereich. Leitfaden für Schule und Jugendhilfe. Düsseldorf 2004, S. 4.)

 

Ziele der offenen Ganztagsschule:
• mehr Zeit für Bildung, Erziehung und Betreuung

• mehr Zeit für individuelle Förderung

• mehr Zeit für musisch-kulturelle Bildung

• mehr Zeit für Bewegung, Spiel und Sport

• mehr Zeit für Hausaufgaben

• mehr Fördermaßnahmen bei Lerndefiziten und für besonders Begabte.

Die Grundschule Stadtfeldmark und ihre OGS verstehen sich als ganzheitliche Institution. Mit rechtlich fixierten Öffnungszeiten von fünf Tagen pro Woche und einem vorgegebenen Zeitrahmen, der im Kern von 7:30 Uhr am Morgen bis 16:00 Uhr am Nachmittag reicht, bindet die OGS potentiell einen erheblichen Teil des Zeitbudgets der Kinder. Das bedeutet für die Kinder, die in der Regel täglich kommen, dass diese OGS einen festen Bestandteil ihres Wochenprogramms bildet. Um kontinuierliches Arbeiten und Leben in der OGS zu gewährleisten, gibt es vorgegebene Abholzeiten (15 und 16 Uhr), von denen nur im Ausnahmefall (z.B. dringender Arztbesuch) abgewichen werden kann. Ein großes Zeitfenster von „Kindheit“, wird von den Kindern in der OGS gelebt. Bilanzierend heißt dieses, dass abwechslungsreiche Tagesabläufe, die verschiedene Gestaltungselemente das Ganztags integrieren, die besten Voraussetzungen bieten, um zum bestmöglichen kindlichen Wohlbefinden beizutragen. Ebenso steht die Achtung der Kinder mit ihren heterogenen Bedürfnissen und Interessen sowohl mit Blick auf Alter und Geschlecht als auch hinsichtlich ihres sozialen und kulturellen Hintergrunds im Mittelpunkt.

 

OGS – Stadtfeldmark steht:
 

für Offenheit gegenüber der Zusammenarbeit mit dem Träger, der Schulleitung, dem Lehrerkollegium und den  Eltern.


G für Geborgenheit, die wir jedem Kind vermitteln möchten.
für Gleichberechtigung, indem jedes Kind Respekt und Wertschätzung erfährt
für Gewaltfreiheit, weil das Erlernen einer fairen Streitkultur ein Kernziel unserer pädagogischen Haltung vorgibt.
für Gesundheitsförderung, indem wir eine gesunde Ernährung fördern und die Kinder zur Bewegung anregen.


S für Sicherheit, die wir jedem Kind durch Zuwendung, Verbindlichkeit, Freundlichkeit und Zuhören vermitteln. Die OGS- Schüler/innen entwickeln zu den pädagogischen Mitarbeiterinnen Vertrauen. Dieses ist das Grundfundament unseres pädagogischen Handelns damit sich jedes Kind seinen Bedürfnissen nach, unter Berücksichtigung der Schul- und OGS- Regeln, seiner individuellen Persönlichkeit nach, weiterentwickeln und frei entfalten kann.

 

Einblick in die pädagogischen Handlungsfelder:

Das Zusammenleben in der OGS-Stadtfeldmark ist generell geprägt durch:
- die Zeit für das Mittagessen
- die Lernzeit
- die Freizeitgestaltung
- den Friedenstisch

 

Mittagessen
Das gesunde Mittagessen erfüllt im offenen Ganztag eine eigenständige und sehr bedeutende Funktion.
Nach Unterrichtsende nehmen die Kinder in einer ruhigen und leisen Atmosphäre ihre Mahlzeit ein. Der Rahmen der Situation am Mittagstisch ist gezielt darauf angelegt, dass sich alle Kinder wohl fühlen und in Ruhe ihre Mahlzeit einnehmen können.
Neben einer gesunden Verpflegung der Kinder ist es wichtig, dass mindestens eine pädagogische Mitarbeiterin die Essenssituation mit begleitet, um für die Kinder als Ansprechpartnerin zur Verfügung zu stehen. Somit eröffnet sich während des Mittagsessens die Möglichkeit mit den Kindern ins Gespräch zu kommen.
Weiterhin achten wir gezielt darauf, dass gegenseitig Rücksichtnahme im Sinne von Achtsamkeit und eine freundliche Kommunikationskultur gepflegt wird.


Lernzeit
Die Lernzeit findet in den Klassenräumen statt und wird vom pädagogischen Personal und teilweise von den Lehrkräften begleitet. In Absprache mit allen Beteiligten sind uns folgende Aspekte besonders wichtig:
• Es steht immer eine pädagogische Mitarbeiterin als Ansprechpartnerin zur Verfügung und leitet die Kinder zu selbstständiger und eigenverantwortlicher Arbeit an.
• Eine ruhige und reizarme Arbeitsatmosphäre ist wichtig, damit die Kinder ihre Aufgaben konzentriert erledigen können.
• In der Lernzeit geben wir den Kindern Hilfestellung und stehen für Rückfragen zur Verfügung. Sollte die Lösung der Aufgaben trotz Erklärung nicht gelingen, informieren wir die Eltern und Lehrerinnen.


Die Zeitvorgaben werden gemäß den Richtlinien des Kultusministeriums eingehalten:
Klasse 1 und 2: 30 Minuten
Klasse 3 und 4: 45 Minuten
Montag und Mittwoch: Mathe          Dienstag und Donnerstag: Deutsch         Freitag: Leseaufgabe

 

Freizeitgestaltung
Für das pädagogische Team ist die Freizeitgestaltung ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit mit den Kindern.


• Das Freispiel hat dabei einen besonderen Stellenwert. Nach dem Mittagessen und der Lernzeit haben die Kinder vielfältige Möglichkeiten, ihre Freizeit zu gestalten. Dafür stehen ihnen die Räume der OGS, einige Klassenräume, der eigene Garten, der Schulhof und die Arbeitsgemeinschaften (s. da) zur Verfügung. Es ist uns wichtig, dass die Kinder ihre freie Zeit selbstbestimmt planen, d.h. Spielräume wählen und erfahren, Spielpartner suchen und Absprachen treffen. Um dem Bewegungsdrang gerecht zu werden, versuchen wir täglich, auch bei „Wind und Wetter“ das Spiel auf dem Schulhof möglichst lange zu gewährleisten. „Langeweile“ gehört dabei auch zum Spielalltag der Kinder, da dabei neue Spielideen entstehen und umgesetzt werden können. Während dieser Entwicklungsphase stehen wir den Kindern unterstützend und Rückhalt bietend zur Seite.


• Die Kinder haben die Möglichkeit, an verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AG) teilzunehmen. Dies sind Angebote von außerschulischen Kooperationspartnern, wie z.B. dem Fußballverein Preußen Lengerich, der Musikschule, Schülern und Studenten oder ehrenamtliche Mitarbeiter verschiedener Organisationen. Das Pädagogische Team hat bei der Wahl der Kooperationspartner immer die Bedürfnisse und die Interessen der Kinder im Blick und bindet die Kinder in die Entscheidungen mit ein. Hat sich ein Kind für eine AG angemeldet, so nimmt es daran verpflichtend teil. Die meisten AG’s finden über einen bestimmten Zeitraum statt (ca. 6-8 Wochen) Einige andere sind für ein Halbjahr oder sogar das ganze Schuljahr geplant.
In regelmäßigen Abständen werden die Eltern über den derzeitigen Stand und neu geplante AG’s informiert. Alle AG-Angebote der OGS sind kostenfrei. Alle Angebote finden Sie in der Tabelle unseres Konzeptes.

Die im Wochenplan aufgeführten Aktivitäten verweisen auf die besondere Bedeutung der individuellen Förderung und Zuwendung, auf das Offenhalten von Zeitkorridoren, aber auch auf die bewusste Schaffung von Herausforderungen, bei denen die Kinder selbst entscheiden, welches Angebot sie bewusst wählen.


Friedenstisch
Im Gruppenraum steht der Friedenstisch. Er hat seinen festen Standort und rückt ins Blickfeld dadurch, dass er mit einem Platzdeckchen und einer Blume geschmückt ist.Die Kinder nehmen hier Platz, wenn es darum geht, Streitigkeiten, Probleme und/oder Konflikte, die situativ im Gruppenleben entstanden sind, zu lösen. Dieser Platz bietet den Kindern – mit oder ohne pädagogische Unterstützung – die Chance, eine mitmenschliche Streitkultur einzuüben und weiterzuentwickeln. Die Kinder erfahren, dass Kommunikation sich in Sprache und Haltung widerspiegelt. Um den Friedenstisch können die Kinder in Ruhe Platz nehmen und über das streitige Geschehnis, ihre Haltung und ihren Gefühlen nachdenken, innerlich nachspüren und ihr gefühlsmäßiges Unwohlsein verbalisieren.


Die Haltung aller Mitarbeiterinnen ist darauf gerichtet, dass allen Kindern in der OGS Hilfestellungen angeboten wird; auf dem Weg, der sie zu einer humanistischen Streitkultur hinführt.
Jede Streitdiskussion wird geführt unter dem Aspekt der uneingeschränkten Wertschätzung des Streitpartners im Hinblick auf eine gepflegte Kommunikations- und Streitkultur.


Einzuübende Regeln am Friedenstisch:

ich achte und wertschätze meinen Streitpartner

ich höre meinem Partner intensiv zu

ich lasse meinen Partner ausreden

ich beleidige meinen Partner nicht

ich halte Augenkontakt

ich versuche, eine freundschaftliche Lösung zu finden

ich kontrolliere gegebenenfalls meine Wut

ich will mich mit meinem Streitpartner vertragen

ich lerne, mich entschuldigen zu können

ich will lernen, gewaltlos zu streiten

ich will, dass „Du“ mich magst, auch wenn unsere Meinungen und Wahrnehmungen unterschiedlich sind.

Ich will hier am Friedenstisch mit „Dir“ Frieden schließen.

Im Streitfall führt der Weg zum Friedenstisch.


Erfährt und lernt ein Kind gänzlich in seinem Lebensumfeld, für sein eigenes Gefühl und gleichzeitig für das Gefühl des Anderen sensibilisiert zu werden, dann eröffnet sich für ihn die Chance, künftig mit allen Aspekten seines Lebensalltages (z.B. Familie, Freundeskreis, OGS /Schule) positiv in Kontakt treten zu können.
Elternarbeit


Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit in der OGS. Sie ist notwendige Voraussetzung, um das einzelne Kind besser zu verstehen und fördern zu können. Deshalb stehen alle pädagogischen Mitarbeiterinnen im Kontakt mit den Eltern.

Möglichkeiten des Austausches:
• Gesprächstermine: Individuelle Elterngespräche sind nach Absprache jederzeit möglich. Diese geben den Eltern die Möglichkeit, intensiv über das eigene Kind zu sprechen, gegebenenfalls Handlungsbedarf festzustellen und gemeinsame Erziehungsstrategien zu erarbeiten.
• Elternbriefe und Aushänge informieren über Neuigkeiten, wie z.B. Projekte, Ferien und andere wichtige Termine.
• Beim Elternsprechtag (zweimal im Jahr), haben Eltern die Möglichkeit, sich über den Entwicklungsstand des Kindes zu informieren.
• Bei „Tür- und Angelgesprächen“ während der Abholphase können kurzfristig aktuelle Geschehnisse besprochen werden.
• In die „Feedback-Box" können jederzeit Kritik, Lob, Ideen, Hinwiese und Informationen in schriftlicher Form eingeworfen werden.


Ferienbetreuung
Die offenen Ganztagsschulen in Lengerich gewähren durch ein gemeinsames Ferienkonzept eine lückenlose Ferienbetreuung an allen Ferien- und Schulschließungstagen. Nur in den Weihnachtsferien sind alle Ganztagsschule geschlossen. Für die beweglichen Ferientage und andere unterrichtsfreie Tage werden die Öffnungs- und Schließungstage jedes Jahr neu beschlossen. Den Eltern werden über Elternbriefe oder Aushänge die Ferienzeiten mitgeteilt. In den Ferien wird eine Betreuung von 7.30 – 16 Uhr gewährleistet. Eine frühzeitige Abfrage (4 Wochen vor den Ferien) mit schriftlicher Anmeldung ermöglicht den Eltern, ihr Kind für die Betreuung verlässlich anzumelden. Die Anmeldefrist endet zwei Wochen vor Beginn der Betreuung.


Anmeldung
Ab November (mit Anmeldung der Lernanfänger in der Grundschule) beginnt die Anmeldephase für das kommende Schuljahr. Diese endet am 31. März des Folgejahres.
Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme trifft der Schulträger.
Ausführliche Informationen zu den „Standards für die Qualitätssicherung der offenen Ganztagsschule (OGS) und der verlässlichen Schulzeit in den Grundschulen der Stadt Lengerich“ finden Sie auf der Homepage der Grundschule Stadtfeldmark oder der Stadt Lengerich.


Bei Fragen zur Anmeldung wenden Sie sich bitte an die Schulleitung der Grundschule Stadtfeldmark oder an den Fachdienst 40 der Stadt Lengerich.

Ansprechpartner: Fachdienst Schule, Sport und Kultur

Kontakt: Telefon: 05481-33-100


Schlusswort
Die OGS unserer Schule stellt einen wichtigen Bestandteil im Leben der Kinder dar. Mit unserer Arbeit möchten wir Sie in Ihrer Erziehungsarbeit unterstützen. Dafür brauchen wir Ihr Vertrauen und Ihre Mithilfe. Dann kann es uns gelingen, Ihrem Kind eine bereichernde und erlebnisreiche Zeit jenseits des Unterrichtes in der Schule zu ermöglichen.


Das Gesamtteam der OGS


Kontakt:
Telefon: 0 54 81 / 338265 (ab 12:00 Uhr)         E-Mail: ogs@gs-sfm.de